Was Unternehmer von Willy Wonka lernen können
Pünktlich zur Vorweihnachtszeit laufen wieder viele Film-Klassiker. Nicht wegzudenken: Charlie und die Schokoladen-Fabrik. Ein kunterbuntes, süßes Abenteuer voller Lehrstunden für Kinder. Nur für Kinder? Auf keinen Fall! Bei genauerer Betrachtung fällt auf: Willy Wonka, der verrückte Inhaber der Schokoladen-Fabrik, ist ein wahrlich inspirierender Unternehmer.
Was genau wir von Willy Wonka lernen können, haben wir für euch zusammengefasst.
Die Presse ist dein Freund und Helfer
Das Intro des Films zeigt die Vorbereitungen für das große Gewinnspiel: Fünf goldene Tickets – versteckt in Schokoladen-Tafeln – versprechen eine Führung durch Wonkas Fabrik. Doch damit nicht genug. Einem der Gewinner winkt außerdem ein besonderer, geheimer Hauptpreis.
Die Aktion löst einen weltweiten Hype aus. Die Schokolade wird den Händlern nur so aus den Händen gerissen und die Verkaufszahlen schnellen nach oben. Am großen Tag der Führung stehen Presse und Menschenmassen bereit. Alle wollen sehen, wie sich die Tore der Fabrik für die Besucher öffnen.
Gute PR ist nach wie vor ein essenzieller Bestandteil eines erfolgreichen Marketings. Unternehmer sollten auf eine regelmäßige, relevante und aktuelle Berichterstattung achten. Wichtig ist hierbei ein durchgehender roter Faden an Kernbotschaften. Diese sollten die Essenz des Unternehmens und dessen USPs für die eigene Zielgruppe vermitteln.
Eine aktive Community ist insbesondere in Zeiten von Social Media unverzichtbar. Gewinnspiele, Umfragen, Rätsel und spannende Einblicke in das eigene Unternehmen bringen Schwung in die Kommunikation. Je mehr Kunden mit dem eigenen Unternehmen interagieren, desto größer wird die Markenbindung und die Anzahl an Promotern.
Der CEO ist die Marke
Personal Branding ist enorm wichtig. Ein CEO verkörpert wie kein anderer das eigene Unternehmen und damit die Marke. Natürlich muss man nicht auf Biegen und Brechen durch seine Kleidung auffallen, wie Willy Wonka es tut. Doch das eigene Auftreten, die Expertise, das Netzwerk sowie die persönlichen Werte sollten zum Unternehmen passen.
Willy Wonka kennt sich mit jeder Abteilung in seinem Unternehmen bestens aus und kann jede Frage mit Leichtigkeit beantworten. Außerdem ist er wertetreu, zum Beispiel als er sich weigert, eines seiner Eichhörnchen zu verkaufen. Er hätte hier zwar vermutlich ein gutes Geschäft gemacht, wüsste aber auch, dass es als Haustier der verwöhnten Veruca einsam leiden müsste.
Als Unternehmer empfiehlt es sich, immer weiteres Wissen rund um sein Geschäftsmodell, neue Trends und aktuelle Entwicklungen zu erlangen. Nur so kann ein Unternehmer passende Strategien entwickeln. Und nur so bleibt er selbst Up-to-Date und das Unternehmen relevant.
Business-Netzwerke wie LinkedIn bieten wunderbare Chancen für das Personal Branding. Unternehmer können sich selbst sowie ihr Unternehmen kostenfrei einer großen Anzahl an Menschen präsentieren. Außerdem erweitern sie Wissen und Netzwerk durch fachliche Beiträge, Gruppen und Vernetzungen.
Liebe dein Produkt
Wenn ein Unternehmer nicht selbst von seinem Produkt überzeugt ist, wer soll es dann sein? Unternehmer sollten voll und ganz hinter ihrem Produkt stehen. Sie kennen die Probleme, die ihr Produkt löst und stellen die USPs klar heraus.
Willy Wonka legt ein enormes Detail-Wissen zu seinen Produkten an den Tag. Er kennt die wichtigsten Eigenschaften, den aktuellen Stand der Entwicklungen und ist absolut begeistert:
Willy Wonka: „Schaut euch das an!“
Eines der Kinder: „Es ist Kaugummi.“
Willy Wonka: „Ja, es ist der verblüffendste, fabulöseste, sensationellste Kaugummi der ganzen Welt. Und wisst ihr warum? Weil dieser Kaugummi ein vollständiges Drei-Gänge-Menü ist.“
Ein Vater: „Warum ist das erstrebenswert?“
Willy Wonka (holt eine Reihe Kartei-Karten hervor): „Es bedeutet das Ende aller Küchen und all dem Kochens. Nur ein kleiner Streifen von Wonkas Zauberkaugummi und Sie haben alles was Sie brauchen: Frühstück, Mittag-, Abendessen. Dieser Streifen Kaugummi beinhaltet Tomatensuppe, Rinderbraten und Blaubeerkuchen.“
Vertrauen und Ruhe helfen (und bewahren vor Herzinfarkten)
Als Unternehmer empfiehlt es sich, Vertrauen zu seinen Angestellten aufzubauen. Nicht umsonst heißt es:
„Einen guten Manager erkennt man daran, dass es nicht auffällt, wenn er fehlt.“
Gute, selbstständige Mitarbeiter verschaffen einem Unternehmer Freiraum. Freiraum für Kreativität, Reflexion und Innovation.
Willy Wonka steigt mit seinen Gästen in ein Boot, um die Fabrik weiter zu erkunden. Das Boot wird per Ruder von einigen seiner Umpa Lumpas gesteuert. Bald fließt der Schokoladen-Fluss durch eine dunkle Höhle. Die Gäste werden unruhig, doch Willy Wonka ist die Ruhe selbst:
Eines der Kinder: „Wie können sie (die Umpa Lumpas) sehen, wo sie hinfahren?“
Willy Wonka: „Können sie nicht. Niemand kann sagen, wo sie hinfahren“
Innovation ist das „absolut Wichtigste“
Als Willy Wonka mit seinen Gästen den Erfindungsraum betritt, betitelt er ihn als den „absolut wichtigsten Raum.“ Wonka arbeitet stets an neuen Kreationen und blickt für neue Geschmäcker weit über den Tellerrand. Er ist ein regelrechter Visionär, der „Dream Big“ verinnerlicht hat. Dies wird spätestens klar, als er den Besuchern seine „Fernseh-Schokolade“ präsentiert, welche jegliche Vorstellung von Realität, Raum und Zeit sprengt.
Innovation ist die größte Herausforderung für den deutschen Mittelstand. Gleichzeitig jedoch so wichtig, um auch künftig auf den wachsenden (Welt)Märkten bestehen zu können. Doch ist die Innovatorenquote laut KfW auf einem Niedrigstand von 19% angekommen.
Unternehmer müssen ein gutes Innovations-Management im eigenen Unternehmen etablieren, um langfristig relevant zu bleiben. Der CEO sollte mit gutem Beispiel vorangehen, Innovation treiben, fordern und fördern. Wenn er stets Ausschau nach neuen Ideen hält, kann er dem eigenen Unternehmen vielleicht den entscheidenden Wettbewerbs-Vorteil geben.
Verschiedene Umsatz-Quellen geben Sicherheit
Willy Wonka verkauft nicht nur Schokolade. Er verkauft alle nur denkbaren Sorten von Schokolade. Außerdem finden sich in der Produkt-Palette der Marke Wonka Bonbons, Gummi-Schlangen, Lutscher, Kaugummi und allerlei andere Süßigkeiten.
Ein klarer Fokus in Bezug auf die eigenen Produkte oder Dienstleistungen ist wichtig. Dennoch, sollte man nicht alles auf eine Karte setzen. Weitere Geschäftszweige und Produkte können Umsatzeinbußen abfedern. So steht das eigene Unternehmen auch im Falle von unvorhergesehenen Herausforderungen auf sicheren Beinen.
Unternehmer mit einem diversifizierten Geschäftsmodell reagieren flexibler auf Veränderungen des Marktes. Wer weiß? Vielleicht ist das neue Nebenprodukt von heute, der Verkaufs-Schlager von morgen.
Verschiedene Produkte ermöglichen dem Vertrieb außerdem wertvolle Möglichkeiten für Up- und Cross-Selling. So können alte Leads wieder aktiviert und die Kundenbindung gestärkt werden. Und Umsätze ohne Investitionen in Neukundenakquise klingen auch nicht schlecht, oder?
Du brauchst Menschen um dich, die dir guttun
Einer der wenigen Wunden Punkte Willy Wonkas: das private Umfeld. Seit Jahren mit seinem Vater zerstritten, arbeitet er noch immer die Traumata seiner Kindheit auf. Er hat Probleme, Beziehungen einzugehen und gibt sich gerne distanziert. Zum Ende des Filmes – wir wollen hier nicht spoilern – entdeckt er jedoch, wie bereichernd eine „Familie“ sein kann.
Hier halten wir uns kurz:
Gemeinsam macht Kreativität noch mehr Spaß. Ein Unternehmer lebt für seine Idee, darf aber sein restliches Leben dabei nicht vergessen.
Der richtige Nachfolger ist wichtig
Ein graues Haar veranlasst Willy Wonka darüber nachzudenken, wie es weitergeht. Was wird aus seinem Lebenswerk, wenn er zu alt wird, um das Unternehmen zu leiten? Da er keine Kinder oder Angestellten hat, die in Frage kommen, wird er kreativ und schmiedet einen Plan…
Etwa die Hälfte der deutschen Mittelständler hat sich laut einer Umfrage von Sage noch keine Gedanken zur Nachfolgeregelung gemacht. Doch sollte ein Unternehmer hier eine klare Strategie verfolgen. Hier gilt die Devise: man kann sich nicht zu früh um eine Nachfolgeregelung bemühen.
Noch einmal gibt uns Willy Wonka einen wertvollen Denkanstoß mit auf den Weg. Denn er sucht nach einem Nachfolger mit den richtigen Werten: „Das am wenigsten verdorbene Kind, soll mein Erbe werden“ Na gut, Begeisterung hört sich anders an, aber der Grundstein für eine solide Unternehmens-Nachfolge ist so auf jeden Fall gesetzt.
Und zu guter Letzt:
Ein bisschen Wahnsinn – und Zahnhygiene – schaden nie.
Bilder und Zitate: ©Warner Bros Entertainment Inc.
Gifs:
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