Ibrahim M. Kouotou – Man braucht Menschen, um Dinge zu bewegen

 

Ibrahim Mefire Kouotou ist THE GROW Entrepreneur und CEO der EHEIM Verwaltungs GmbH

Sie haben EHEIM von einer sehr angespannten Lage heraus wieder zu einem erfolgreichen Unternehmen gemacht. Wie haben Sie das geschafft?

EHEIM war schon eine weltbekannte Marke, aber dann hat die Nachfolgeproblematik wie bei vielen anderen Familienunternehmen hart zugeschlagen. Die Nachfolge hat nicht funktioniert und die Marke hat stark gelitten. Viele Firmen scheitern genau daran. Bei EHEIM ist beim Übergang vom Gründer zum neuen Management Vieles schief gegangen, was jahrelang unvorstellbare Verluste verursacht hat. Dann kam ich und hab gesagt „back to the roots“: ich habe das „Schwäbische Sparen“ und „Tüftlerei“ gelebt. Extrem wichtig war es auch, das Vertrauen der Mannschaft vor Ort und von den Kunden zurückzugewinnen.

 

Wir führen heute flach. Es gibt keine Hierarchie mehr mit sieben Geschäftsführern, sondern nur noch einen und dazu auch keine vielen Bereichsleiter mehr, sondern zwei Werksleiter.

 

Es gibt ein afrikanisches Sprichwort, das besagt: wenn das Wasser dreckig ist, muss es sich zuerst absetzen – dann wird sichtbar, was sich auf dem Boden befindet. So ist es auch im Unternehmen. Gibt es zu viel Trubel und zu viele Menschen, hat jeder die Möglichkeit, sich hinter anderen zu verstecken und es wird nicht sichtbar, wo die Probleme liegen. Jeder soll selbst Verantwortung übernehmen und so arbeiten, als ob es sein eigener Laden wäre. So werden Erfolge wie Misserfolge sichtbar und das führt zwangsläufig dazu, dass jeder wie ein Unternehmer handelt. Außerdem muss ich mir Leute suchen, die mich in Zukunftsthemen weiterbringen.

 

 

 

Wenn wir schon von Zukunft sprechen; was bedeutet Innovation für Sie?

Etwas zu machen, was der Kunde braucht. Innovation bedeutet Problemlösung, auch wenn der Kunde sich dessen nicht bewusst ist. Er wird zunächst vielleicht sagen „das brauche ich nicht“, aber hat er es einmal ausprobiert, ist er begeistert und will es nie wieder hergeben. Innovation ist anstrengend, weil man gegen viel Widerstand kämpfen muss, bis die Kunden das fertige Produkt in der Hand haben.

 

 

 

Wie haben Sie es geschafft, EHEIM und die Haustierbranche zu digitalisieren?

Die konkreten Produkte sind wichtig. Funktionen, die vorher da waren, werden vom Manuellen ins Digitale verändert und man muss alles vom Handy aus bedienen können. Alle waren skeptisch und gefragt, was man da überhaupt verändern kann.

 

Bei Hunden und Katzen gibt es bis auf GPS-Halsbänder und automatische Klappen oder Futterspender wenig Möglichkeiten, aber die Aquaristik bietet viel Potenzial:

 

Was Viele nicht wissen: Fische sind immerhin das drittbeliebteste Haustier in sämtlichen Ländern. Ein Aquarium braucht eine Pumpe, Filter, Licht, Heizung, Futterautomatik, Chemie und Wasseraufbereitung – das ist vergleichbar mit einem Pool. Einstellungen von unterwegs verändern, Lampen, die die Sonnenstunden der Territorien tropischer Fische imitieren, Filter, die melden, wenn sie zu dreckig sind und Futterspender, die anzeigen, wenn nachgefüllt werden muss. Wenn der Kunde das alles nicht möchte, kann er aber weiterhin alles manuell steuern, so ist jeder abgeholt und nicht gezwungen, umzuschwenken.

 

 

 

Sie sind Mitglied des THE GROW Entrepreneurs Club. Warum?

Theorie und Schule waren noch nie meins. Ich möchte von Menschen lernen, die selbst Etwas geschafft haben. Intelligenz ist keinesfalls mit einem Diplom oder Bildung zu verwechseln. Ich setze auf echte Menschen, die Etwas erreichen. Als jemand, der aus einer völlig anderen Kultur kommt, sage ich: ohne Menschen wäre das nicht möglich. Man braucht Menschen, um Dinge zu bewegen und regen Austausch, was in solchen Netzwerken möglich ist.

 

Mein bester Mentor war meine Oma, ohne sie wäre Vieles nicht möglich gewesen. Sie hat mir die einfachen Tugenden beigebracht und gelehrt, Verantwortung für mein Tun zu übernehmen. Auch dafür welche Konsequenzen es für meine Zukunft oder Umgebung hat.

 

 

 

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