Mario Fürst, der 40-fache Gründer, der jetzt eine neue Getränke-Kategorie etabliert

Mario Fürst ist Founder & CEO von Kloster Kitchen. Wir haben mit ihm über sein aktuelles Projekt, seine zahlreichen Gründungen und seine dadurch gewonnenen Insider-Tipps für Gründer gesprochen.

 

Mario Fürst, wie hat deine Gründer-Geschichte begonnen?

Mario Fürst: Bei meiner ersten Unternehmung war ich 17, 5 Jahre alt. Die Geschichte dazu begann 1992 mit einer Einladung zu einem Vortrag zum Thema „Investmentfonds – langfristig gibt es Nichts besseres“. So saß ich mit 60-80 anderen Leuten im Hotel Maritim als ein etwa 50-jähriger Mann die Bühne betrat und eine Stunde zu diesem Thema referierte. Ich habe dadurch vieles verstanden und mitgenommen – vor allem über das Thema langfristig Geld anlegen durch Investmentfonds. Auf der Heimfahrt haben sich meine beiden Kollegen – die ich als Fahrer akquiriert hatte – bedankt, da sie es ebenfalls sehr spannend fanden.

Als ich das meinem Berater erzählte, der mir den Vortrag empfohlen hatte, fragte er: „Warum machst du das jetzt nicht selbst? Du hast bereits jetzt zwei potenzielle Kunden, warum steigst du nicht in das Geschäft ein?“. Sechs Monate und eine interne Weiterbildung später, habe ich gemerkt, dass mir die Thematik gefällt, habe schnell Abschlüsse gemacht. Mit der begonnenen Nebentätigkeit habe ich bald mehr verdient als mit meiner Festanstellung und dadurch bin ich in meiner ersten Selbstständigkeit gelandet.

Damals hieß das „Mach dich selbstständig“, StartUps gab es noch nicht.

 

Wie kam es dazu, dass du dann ganze 40 Unternehmen gründet hast?

Mario Fürst: Die Anfänge waren die Fonds, drei Jahre später kam ein Versicherungs-Vertreter auf mich zu. Er berichtete über seine Kunden, die nun in einem Alter seien, indem Gelder fällig wären und er nicht wisse, wo die Leute das Geld anlegen sollen. Um diese Kunden zu beraten, haben wir zusammen eine GmbH gegründet. Das war also mein zweites StartUp. Kurze Zeit später kam ein Banker, der aus der Branche rauswollte, auf mich zu. Mit ihm startete ich meine dritte Unternehmung. Und danach jemand aus der US-Immobilienbranche, der Wachstum durch Vertrieb generieren wollte, was ich bieten konnte. Irgendwann hatte ich viele Geschäftskunden, diese hatten viele Dächer und so bin ich auch mit Solar in die erneuerbaren Energien eingestiegen – und so ging es immer weiter mit der Vernetzung und eins führte zum anderen.

Ich mache alles mit Leidenschaft und Begeisterung. Neben einem klaren Fokus war ich aber immer offen für Neues. Ich habe mich aufs Verkaufen fokussiert, auf das „Sales-Marketing“. Ein gutes Produkt ist ein gutes Produkt, aber nicht immer gewinnt das Beste am Markt. Wie schaffe ich es also im Marketing, dass die Authentizität nicht verloren geht? Du musst den Bedarf des Kunden ermitteln, sofort reagieren und ihm Produkt – mit Emotionen aufgeladen – nahebringen. Ich kann verkaufen, ich weiß aber auch wann die Reise in einer Firma für mich vorbei ist und wann ich das Baby weitergebe – es ist wichtig, dass du deiner eigenen Stärken bewusst bist.

Ich habe in meinem Leben nie gearbeitet.

 

Was waren deine wichtigsten Learnings als Unternehmer?

  1. Man kann nicht immer davon ausgehen, dass dein Gegenüber das gleiche Verständnis hat wie du selbst
  2. Schaff dir Verbündete (Das ist auch die Lösung für 1.)
  3. Bau dir ein gutes Team, das Unternehmung mitgestaltet, entwickelt und mit zum Erfolg führen kann
  4. Verlass permanent deine Komfortzone als Gründer
  5. Du brauchst Marathon-Läufer und Sprinter in deinem Team
  6. Divise: Machen, nur dann kannst du auch etwas erreichen

 

Dein aktuelles Projekt ist Kloster Kitchen – was ist das und wie kam es dazu?

Mario Fürst: Wir sehen uns als neue Getränke-Kategorie: Organic Power Drinks. Welche neuen Getränke-Segmente wurden denn in den letzten 120 Jahren kreiert? Neben Energy-Drinks durch Red Bull gab es wenige Innovationen. Wir haben unsere Produkte 2015 entwickelt und sind 2016 in den Markt eingestiegen. Da gab es noch keine anderen Ingwer-Shots. Heute gibt es immer mehr Mitbewerber – und das finde ich gut, sonst würde es keinen Markt geben.

Unser USP liegt darin, dass der BIO-Ingwer durch ein selbst entwickeltes Verarbeitungsverfahren weder gequetscht noch gepresst, sondern klein geschnitten. Dank der Ingwerstückchen bleiben die wertvollen Wirkstoffe erhalten und sorgen für ein besonderes Geschmackserlebnis. Dieses Verfahren kann bisher kein anderer. Mit unseren Organic Power Drinks unterstützen wir Menschen in ihrem aktiven, gesunden und nachhaltigen Lebensstil. Unsere Produkte sind zu 100% Bio und vegan. Kloster Kitchen steht für einzigartige Geschmackserlebnisse.

Wir haben uns von Anfang an dafür entschieden, keine Health Claims auf unsere Produkte zu drucken, wir wollen durch Geschmack überzeugen und einen Wohlfühlmoment erzeugen.

 

Wie sieht deine Vision für die Zukunft von Kloster Kitchen aus?

Mario Fürst: Ich wünsche, dass mir irgendwann jemand irgendwo auf der Welt eines meiner Produkte anbietet und empfiehlt. Also ganz klar: Kloster Kitchen weltweit in 147 Ländern erfolgreich zu verkaufen. Deshalb bin ich auch sehr dankbar über die Partnerschaft mit Eckes-Granini, denn auf dem internationalen Parkett sind wir noch ganz am Anfang – haben aber große Ambitionen. Jetzt erst recht.

 

Ihr habt kürzlich eine Minderheitsbeteiligung mit Eckes-Granini geschlossen, wie habt ihr das geschafft? War das von Anfang an der Plan?

Mario Fürst: Wir haben bereits kurz nach Markteintritt gemerkt, dass das Geschäftsmodell sehr gut skalierbar ist, weil das Produkt gut bei den Verbrauchern ankommt. Die FMGC-Branche ist besonders schnell, deswegen wussten wir früh, dass das etwas Großes werden kann. Uns war bewusst, was wir selbst können und was nicht. Eine Finanzbeteiligung von jemandem, der sich in der Getränke-Branche auskennt, war von Anfang an unser Wunsch. Ich möchte jedoch ausdrücklich betonen, dass wir als StartUp vollkommen unabhängig und mit jeder unternehmerischen Freiheit unser Geschäft führen und weiter ausbauen werden. Wir lassen uns da nicht reinreden!

Die beste Finanzierung ist Geld, das der Kunde in dein Produkt steckt. Damit generierst du Kapital, das du wieder nutzen kannst.

 

Was sollten Gründer beachten, wenn sie solche Kooperations-Verhandlungen führen?

Mario Fürst: Als Erstes: je weniger Druck herrscht, desto positiver ist die Verhandlung. Das klingt einfach und ist meines Erachtens die Wahrheit. Es gibt mir zu viele Gründer, die einen schnellen Exit wollen, aber es nicht entsprechend kommunizieren. In solchen Verhandlungen musst du dich klar fokussieren und überlegen, was du willst. Will ich das Unternehmen schnell verkaufen und einen Exit schaffen oder langfristig gemeinsam eine tolle Unternehmung aufbauen. Wenn du diese Entscheidung triffst, dann bist du ehrlich und authentisch.

 

Wie finde ich als Gründer den richtigen Partner?

Mario Fürst: Viele suchen Kapitalgeber, und wissen nicht mal warum genau. Wenn wir heute Wachstumskapital suchen und mich jemand fragt wofür, dann kann ich klar sagen, was wir alles benötigen. Ich kann sagen, was für Marketing, Produktentwicklung, Expansion und Personal einkalkuliert ist und warum entsprechend z.B. fünf Millionen verplant sind, welche am Ende ein profitables Wachstum und positiven EBITDA erzeugen. Ich als Gründer kann das nur mit dem Team entscheiden, wer der richtige Partner ist.

Es muss ein Plan da sein. Werde dir klar, was dein Weg ist und was du dafür an Kapital brauchst. Dein Businessplan muss untermauern, wie du das Geld in Wert umwandelst, damit es in der Due Diligence den Investor überzeugt.

Wir hatten kein Pitch-Deck und ich glaube, dass Viele keins haben. Die meisten guten Deals kommen über das Netzwerk zustande.

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